Mein Ziel:
Bei der Zucht unserer Jagdhunde möchte ich mich kontinuierlich weiter entwickeln und alle Erkenntnisse, die ich oder andere gewinnen, so zu berücksichtigen, dass wir uns stetig verbessern können. Dabei steht Familientauglichkeit auf gleicher Höhe mit Jagdtauglichkeit. Denn was nützt uns ein passionierter Hund, wenn er nicht wesensfest ist und sich mit Menschen und anderen Hunden verträgt.
Bei der Zucht möchte ich sicherstellen, dass die Genvielfalt erhalten bleibt und nicht durch zu enge Linienzucht verringert wird.
Deshalb habe ich die Ahnentafeln der Zuchttiere immer im Blick und vermeide zu viel Dopplungen in den Ahnentafeln der Zuchtpartner.
Als messbare Größe bietet und der Inzuchtkoeffizient Hilfestellung:
Wikipedia sagt dazu:
Die Wahrscheinlichkeit der genetischen Übereinstimmung steigt bei näherer Blutsverwandtschaft der Elternteile, und sie sinkt, je mehr Generationen der letzte gemeinsame Vorfahre zurückliegt. Die folgende Tabelle der Inzuchtkoeffizienten berechnet sich aus den Verwandtschaftskoeffizienten geteilt durch 2, weil sich die Werte auf die (zukünftigen) Kinder der miteinander verwandten Individuen beziehen, also 1 Generation nach vorne:
Paarung | Verwandtschaftskoeffizient (R)[3] | Inzuchtkoeffizient für Nachkommen (F),(IK)[3] |
---|---|---|
eineiige Zwillinge oder zwei Klone | 1/100 = 1,0000000 = 100 % Übereinstimmung | 1/200 = 50 % …[4] |
Elternteil ∞ Kind | 1/200 = 0,5000000 = 050 % … | 1/400 = 25 % … |
Bruder ∞ Schwester | 1/200 = 0,5000000 = 050 % … | 1/400 = 25 % … |
Halbbruder ∞ Halbschwester | 1/400 = 0,2500000 = 025 % … | 1/800 = 12,50 % … |
Großelternteil ∞ Enkelkind | 1/400 = 0,2500000 = 025 % … | 1/800 = 12,50 % … |
Onkel, Tante ∞ Neffe, Nichte | 1/400 = 0,2500000 = 025 % … | 1/800 = 12,50 % … |
Cousin ∞ Cousine (1. Grades) | 1/800 = 0,1250000 = 012,5 % … | 1/160 = 06,25 % … |
Cousin ∞ Cousine (1. Grades, 1 Generation verschoben) |
1/160 = 0,0625000 = 006,25 % … | 1/320 = 03,125 % … |
Cousin ∞ Cousine 2. Grades | 1/320 = 0,0312500 = 003,125 % … | 1/640 = 01,56 % … |
Cousin ∞ Cousine 3. Grades | 1/128 = 0,0078125 = 000,78125 % … | 1/256 = 00,39 % … |
zwei zufällige Individuen (aus derselben Bevölkerungsgruppe) |
00000 ≈ 0,0600000 ≈ 006 % statist. Übereinstimmungen | 00000 ≈ 02–4 % statistische Übereinstimmungen[1][3] |
Cousins und Cousinen
Der Abstand der Cousins/Cousinen (1. Grades: normal) zu den Cousins/Cousinen 2. Grades verschiebt sich um gleich 2 Verwandtschaftsgrade: In der direkten Linie der Vorfahren geht es 1 Generation zurück zu ihren gemeinsamen Voreltern, den Urgroßeltern (oder nur zu einem Urgroßelternteil), und dann in den beiden Familienzweigen (Seitenlinien) wieder 1 vor zur gegenwärtigen Generation (siehe auch direkte und seitliche Verwandtschaft). Entsprechend betragen die Werte der „entfernten“ Cousins nur noch ein Viertel im Vergleich zu denen 1. Grades. Bei Cousins 3. Grades (2 zurück, 2 vor) sinken die Werte weit unter den statistischen Durchschnitt und sind vernachlässigbar. Diese niedrigen Werte repräsentieren die geringen genetischen „Überbleibsel“ der ursprünglichen Urgroßeltern (oder eines Urgroßelternteils), die zwei Kinder in die Welt setzten, die ihrerseits die zwei unterschiedlichen Seitenlinien der Cousins 3. Grades begründeten.
Verwandtenbevorzugung
Die Höhe des Verwandtschaftskoeffizienten spielt auch eine Rolle zur Erklärung von selbstlosen Handlungen (Altruismus) bei Menschen und Tieren oder in der sozialen Erbfolge (siehe Verwandtenselektion). In der Soziobiologie und der Psychobiologie erlaubt die Höhe des Verwandtschaftskoeffizienten von Individuen entsprechende Vorhersagen über ihre Verhaltensweisen, die dem eigenen Gen einen höheren Erfolg bei der Fortpflanzung sichern.
In der Tierzucht existieren Daten für viele Arten und Rassen, die einen nachteiligen Zusammenhang zwischen Inzuchtkoeffizient und Leistungsverlust aufzeigen, beispielsweise bezüglich Milchleistung, Fruchtbarkeit oder Preisgeldern; dies wird Inzuchtdepression genannt (Verringerung der Fitness). In solchen Fällen geht es in der Zucht darum, den Inzuchtkoeffizienten möglichst niedrig zu halten.
Andererseits kann Inzucht auf einen Vorfahren mit besonders guter Leistung auch zu einer Erhöhung dieser Leistung bei seinen Nachkommen führen, die den nachteiligen Einfluss der Inzuchtdepression überwiegt. In solchen Fällen geht es um ein Gleichgewicht zwischen der inzuchtbedingten Leistungssteigerung und der auftretenden Inzuchtdepression.
In Populationen, die einer vollständigen Inzuchterholung unterliegen (Purging), besteht kein Zusammenhang mehr zwischen Inzuchtkoeffizient und Inzuchtdepression.
Inzuchtkoeffizienten können auf mehrere Arten berechnet werden. Die exakte (aufwendige) Berechnung liefert die Formel des US-amerikanischen Genetikers Sewall Wright, die er in den 1920er Jahren entwickelte:[5]
F I = ∑ ( 1 2 ) n 1 + n 2 + 1 ⋅ ( 1 + F A i ) {\displaystyle F_{I}=\sum \left({\frac {1}{2}}\right)^{n_{1}+n_{2}+1}\cdot (1+F_{A_{i}})}
Beispiel aus der DD-Zucht:
3,13%+0,78%+0,78%+0,78%= 5,47% => Der Inzuchtkoeffizient beträgt 5,47
Beispiel Sepp vom Bründlfeld: